Ein Frühstadium von Eierstockkrebs oder Gebärmutterkörperkrebs ist nicht tastbar. Das ist besonders verhängnisvoll, weil die deutlichsten Therapieerfolge (wie auch bei den meisten Krebsarten) nur bei Beginn der Behandlung in einem Frühstadium zu erzielen sind.
Der Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)
ist die fünfthäufigste Krebsart europäischer Frauen. Der Großteil der Patientinnen mit Ovarialkarzinom zeigt zum Zeitpunkt der Diagnose bereits ein fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung. Daher stellt sich die Frage nach einer effektiven Früherkennung (Screening), was aber aufgrund der relativen Seltenheit dieses Tumors nur schwer zu erreichen ist. Verschiedene Arbeitsgruppen haben daher den Einsatz verschiedener Screeningsmethoden untersucht. Hierbei zeigte die Kombination von gynäkologischer Untersuchung, vaginalem Ultraschall und Bestimmung des Tumormarkers CA-125 die besten Ergebnisse, obwohl der Einsatz des Tumormarkers noch umstritten ist, da er sowohl bei gutartigen Erkrankungen erhöht sein kann, wie auch bei manchen bösartigen Tumoren im Normbereich bleibt.
Der Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom)
ist nach dem Brustkrebs die häufigste gynäkologische Krebsart in den Industrieländern. Ein besonderes Risiko an diesem Krebs zu erkranken haben Frauen, die an einem so genannten „metabolischen Syndrom“ leiden: dazu gehört Übergewicht, Bluthochdruck und Zuckerstoffwechselstörung (Diabetes mellitus). Ein hohes Übergewicht (BMI>30) erhöht das Krebsrisiko bereits um das Dreifache. Durch die vaginale Ultraschalluntersuchung können oftmals die Veränderungen in der Gebärmutterhöhle schon frühzeitig sichtbar gemacht werden. Auch bestimmte Krebsarten am Gebärmutterhals, die durch ihre besondere Lage (so genanntes „Tonnenkarzinom“) beim üblichen Zellabstrich verborgen bleiben, können so erkannt werden.